Das Opernglas - Ausgabe 02/2019 ePaper
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Die New Yorker Met konnte mit der Premiere von »Adriana Lecouvreur« mit Anna Netrebko in der Titelpartie eine ihrer erfolgreichsten Neuproduktionen seit Jahren verzeichnen, an der Wiener Staatsoper wurde es hoch politisch mit der Uraufführung der Oper
INHALTSVERZEICHNIS
EDITORIAL
EDITORIAL
Autor: R. Tiedemann · Ausgabe 2/2019
Wie unterschiedlich wir doch alle mitunter auf Musik reagieren. Zumal im so viele verschiedene Künste vereinenden Musiktheater gehen die Meinungen nicht selten beträchtlich auseinander. Sicher geht es auch Ihnen zuweilen so, dass Sie in einer Vorstellung sitzen und die allgemeine Aufregung um Sie herum nicht verstehen. Die Oper war toll, Sie haben den Abend sehr genossen – und nun, am Ende, so viel Unmut? Ein anderes Mal sitzen Sie einigermaßen enttäuscht und konsterniert inmitten einer jubelnden Menge angesichts einer Darbietung, die für Sie selbst wenig überzeugend, schon gar nicht begeisternd war. Das Pausengespräch kann da schon mal zum emotionsgeladenen Meinungsaustausch werden – der uns aber im besten Falle durchaus auch bereichern und mit neuen, interessanten Gedankenansätzen konfrontieren kann. Der Diskurs gehört ganz wesentlich zur Oper, erst recht, wenn breitenwirksam hochgefahrene Meinungen – zu Künstlern, Theatern, Werken – von cleveren PR-Strategen und/oder Fachleuten, die es eigentlich besser wissen (sollten), so nachdrücklich in unsere Köpfe einzutrichtern versucht werden, dass ein differenzierter Standpunkt schwer fallen kann. „Das Opernglas“ möchte Ihnen hier Monat für Monat eine verlässliche Orientierung, Richtwerte und Anregungen bieten – für eine kenntnisreiche eigene Meinung, offene, geschärfte Ohren und noch genussvollere Opernerlebnisse.
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INTERVIEWS
Das Lied-Plädoyer: JOYCE DIDONATO – Überraschung…!
Autor: R. Tiedemann · Ausgabe 2/2019
Das etwas andere Plädoyer fürs Lied: Joyce DiDonato über ihr neues Album und das Gefühl, Opernpartien als Geschenk zu empfinden.
Im Gespräch: BRYN TERFEL – Weniger ist mehr
Autor: Th. Baltensweiler · Ausgabe 2/2019
Er gehört zu den wenigen Opernsängern der Topkategorie, die es vorziehen, sich rar zu machen – und sich das auch erlauben können.
Das Interview: IRINA LUNGU – Absolut überzeugt
Autor: A. Laska · Ausgabe 2/2019
Von der Notwendigkeit, auch einmal unbequeme Entscheidungen zu fällen: Die Sopranistin im Gespräch über Repertoire und Karriereplanung.
AUFFÜHRUNGEN
MÜNCHEN Die verkaufte Braut
22. Dezember · Nationaltheater · Autor: J.-M. Wienecke · Ausgabe 2/2019
Die vorweihnachtlich gelöste Stimmung bescherte allen ein positives Feedback: Pavol Breslik als Hans, aber insbesondere Günther Groissböck, der sich in der Rolle des schlitzohrigen Heiratsvermittlers Kezal als „Rampensau“ erster Güte zeigte.
MANNHEIM Marienvesper
15. Dezember · Nationaltheater ∙ Autor: C. Fischer · Ausgabe 2/2019
Es ist nicht einmal sicher, ob Monteverdis 1610 in Venedig gedrucktes Konvolut von 13 Vertonungen lateinischer Texte als zusammenhängendes Werk konzipiert ist. Mannheim präsentierte es zur Weihnachtszeit szenisch in einer Inszenierung von Calixto Beito.
WIEN Die Weiden
8. Dezember · Staatsoper · Autor: T. Rauchenwald · Ausgabe 2/2019
Ob der Wunsch von Staatsoperndirektor Meyer, mit »Die Weiden« eine Oper zu präsentieren, die man später regelmäßig auf den Spielplänen findet, in Erfüllung gehen wird? Damit schwer tut sich auch Carl Maria von Webers »Euryanthe«, die das Theater an der Wien zeitgleich szenisch präsentierte.
HILDESHEIM Die Pantöffelchen
9. Dezember · Theater für Niedersachsen ∙ Autor: S. Barnstorf · Ausgabe 2/2019
Man fragte sich erstaunt, wieso gerade diese „komisch-fantastische Oper“ ein Nischendasein insbesondere im vorweihnachtlichen Musiktheaterbetrieb fristet, hat sie doch alle Zutaten für ein starkes Weihnachtsmärchen.
NEW YORK Adriana Lecouvreur
4. Januar ∙ Metropolitan Opera ∙ Autor: F. Plotkin · Ausgabe 2/2019
Netrebko kam, sang und siegte. Aber was diese Produktion so besonders erfreulich werden ließ, war die Besetzung mit insgesamt sechs phänomenalen Interpreten für alle Haupt- und Nebenpartien.
TIROLER FESTSPIELE ERL WINTER La Sonnambula / L’occasione fa il ladro
29./30. Dezember · Festspielhaus ∙ Autor: W. Kutzschbach · Ausgabe 2/2019
Erstmals gab es in Erl Winter-Festspiele ohne Gustav Kuhn, der in den vergangenen 21 Jahren neben den Dirigaten meist auch für die Regie gesorgt hatte.
ZÜRICH Sweeney Todd
9. Dezember ∙ Opernhaus · Autor: Th. Baltensweiler · Ausgabe 2/2019
Der Abend ist schlicht ein umwerfendes Vergnügen. Voll unerhörter Nonchalance schneidet Sweeney Todd seinen Opfern hier die Kehle durch.
GRAZ Polnische Hochzeit
8. Dezember · Opernhaus ∙ Autor: W. Kutzschbach · Ausgabe 2/2019
Komponistentochter Suzanne Beer zeigte sich bei der Premierenfeier sichtlich gerührt über die späte musikalische Rehabilitierung ihres Vaters durch diese Produktion.
ANTWERPEN Les pêcheurs de perles
14. Dezember ∙ Opera Vlaanderen ∙ Autor: J. Gahre · Ausgabe 2/2019
Starkes Bühnenbild, optimale Sänger: Das Publikum zeigte sich trotz drastischer Kürzungen in der Partitur mit Standing Ovations dankbar für einen Opernabend, den niemand so schnell vergessen wird.
SPECIALS / INFO
NAMEN UND DATEN
ANTE JERKUNICA singt an seinem Stammhaus, der Deutschen Oper Berlin, in der Neuproduktion von Bellinis »La Sonnambula« im Februar den Rodolfo und im März neben Bryn Terfel in »Boris Godunow« den Pimen. Anschließend bereitet er sich auf sein Rollendebüt als Gurnemanz vor (April in Lissabon). Weitere Termine und Neuigkeiten von Sonya Yoncheva, Anna Netrebko, Rolando Villazón, Günther Groissböck, Vladimir Soyanov u.a.
NEUE CDs
Große Namen auch auf neuen CDs: Vorgestellt werden Alben von Anne Sofie von Otter, Simone Kermes, Michael Volle, Olga Peretyatko, Emöke Baráth, Joyce DiDonato und anderen.
IM BLICKPUNKT
Jubel zum Abschied
Gehobene Stimmung in der Deutschen Oper: Edita Gruberova nahm mit einem Gala-Konzert Abschied von ihrem Berliner Publikum. Ein endgültiger Abschied von der Bühne war es aber nicht: Für 2019 plant sie »Lucia di Lammermoor« und »Roberto Devereux« in Budapest und München.
BÜCHER
Bücher sind nie „out“. Spannenden wie aufschlussreichen Lesestoff bieten zahlreiche neue Titel: ein Opernführer für Einsteiger der Opernregisseurin, Moderatorin und Autorin Jasmin Solfaghari, ein Band mit Bildern und Interviews zum „Ring in Minden“, Biografisches mit zum Teil neuen Erkenntnissen zu Alban Berg und seiner Epoche, zum Komponisten und Musikmanager Peter Ruzicka, zu Ludwig van Beethoven und über Richard Wagners Beziehung zu seinen Hunden sowie manches mehr.
NACHRUF
Theo Adam, eine der großen Sängerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts, ist tot. Der am 1. August 1926 in Dresden geborene Bassbariton starb am 10. Januar 2019 in seiner Heimatstadt. Nach den Anfängen seiner Bühnenlaufbahn in Dresden (Debüt an der Staatsoper als Eremit in Webers »Freischütz« im Jahr 1949) war er seit 1953 der Berliner Staatsoper als festes Ensemblemitglied verbunden, nachdem er zwei Jahre zuvor sein Debüt an dieser Institution, damals noch im Admiralspalast, gegeben hatte. Zur Wiedereröffnung des Hauses Unter den Linden nach dem 2. Weltkrieg im Herbst 1955 sang er den Pogner in Wagners »Die Meistersinger von Nürnberg«. Seine Verbindung zu den Bayreuther Festspielen ist rekordverdächtig und legendär: Von 1952 bis 1980 sang er regelmäßig dort, galt als „Wotan vom Dienst“ in den Sechziger- und Siebzigerjahren (Liveaufnahme unter Karl Böhm).
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REPORT
Jahreszeitlich angepasst
Jake Heggies im Dezember 2016 in Houston uraufgeführte neue Oper »It’s a Wonderful Life« nach dem gleichnamigen Film aus dem Jahr 1946 mit James Stewart (deutsch: „Ist das Leben nicht schön“), in dem ein Engel einem frustrierten Mann zeigt, wie das Leben ohne ihn verlaufen wäre, gelangte im November in einer überarbeiteten Version auch auf die Bühne der koproduzierenden Oper von San Francisco. Passend zur vorweihnachtlichen Stimmung hat Heggie unter anderem die Eingangsszene umgeschrieben und neu mit Glockenklang und allem Drumherum gestaltet. Als Engel hinterließ bei ihrem San Francisco-Debüt die südafrikanische Sopranistin Golda Schultz mit leuchtender Stimme und erfrischender Bühnenpräsenz gewaltigen Eindruck.
DVDs
Aus der Mailänder Scala kommt ein Mitschnitt von Glucks »Orphée« mit Juan Diego Flórez und Christiane Karg, aus der New Yorker Met »Norma« mit Sondra Radvanovsky und Joseph Calleja, von der Staatsoper in Berlin Jürgen Flimms launige Inszenierung von Mozarts »Le nozze di Figaro«.
Fotos diese Seite © Das Opernglas /Olah, Amati & Bacciardi, Jenkins, Singer, Howard, Hösl, Pöhn, Augustijns, Rittershaus, Kmetitsch, von Traubenberg, Michel, Nawrath, Gassner, Taubenheim, Weaver, Mirschel, Amisano