Das Opernglas - Ausgabe 11/2015 ePaper
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Volles Programm - nicht nur in Berlin: Die Deutsche Oper bot Meyerbeers großformatigen »Vasco da Gama« mit Roberto Alagna in der Titelpartie, die Staatsoper Wagners »Meistersinger«, die Komische Oper eine ungewohnte Fassung von »Hoffmanns Erzählungen«. In
INHALTSVERZEICHNIS
EDITORIAL
Editorial
Autor: R. Tiedemann · Ausgabe 11/2015
Ausgerechnet Berlin. Dass die Deutsche Oper, die Staatsoper und die Komische Oper gemeinsam an einem einzigen Wochenende in geballter Ladung ihre ersten Neuproduktionen der Saison präsentierten, mag etwas plakativ erschienen sein und das hauptstädtische Publikum reichlich gefordert haben. Es war aber auch ein starkes, selbstbewusstes – und international sehr aufmerksam, zuweilen neidvoll zur Kenntnis genommenes – Statement, mit dem in dieser Form vor gut zehn Jahren nun wirklich niemand hätte rechnen können.
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INTERVIEWS
Das Interview: CHRISTOPH POHL – Eine Luxus-Situation
Autor: Tony Kliche · Ausgabe 11/2015
Der deutsche Bariton steht vor großen Aufgaben, nicht nur an seinem Stammhaus in Dresden. Aktuell steht sein Covent Garden-Debüt an – mit einer eigens für ihn geschriebenen Partie.
Im Gespräch: TEODOR CURRENTZIS – Kraft des Augenblicks
Autor: Sebastian Barnstorf · Ausgabe 11/2015
Faszinierende Spurensuche zwischen Mozart und Wagner: Der charismatische Dirigent im Gespräch.
Das Porträt: DIMITRY IVASHCHENKO – Mut und Offenheit
Autor: Dr. Andreas Laska · Ausgabe 11/2015
Der russische Bass, zuletzt erfolgreich in Offenbachs »Les Contes d‘Hoffmann « in Berlin, spricht über musikalische Aufgeschlossenheit, eine prägende Gesangsstunde – und warum er sich entspannt auf sein Met-Debüt freuen kann.
Vorgestellt: DINARA ALIEVA – Die Diva aus Baku
Autor: Yeri Han · Ausgabe 11/2015
Eindrucksvolle Stimme, üppiges Repertoire. Die Sopranistin über Karriere und neue Partien.
AUFFÜHRUNGEN
ESSEN The Greek Passion
26. September · Aalto-Musiktheater · Autor: M. Lode-Gerke · Ausgabe 11/2015
Die Geschichte ist aktueller, als man es sich bei der Spielplan-Konzeption vorgestellt haben mag: Ein Flüchtlingsstrom und die Reaktionen der Dorfbewohner. In Essen erlebte man eine insgesamt gelunge Inszenierung dieses selten gespielten Werkes von Bohuslav Martinu.
BRUCKNERFEST LINZ The Prodigal Son / Mavra
27. September ∙ Posthof · Autor: W. Kutzschbach · Ausgabe 11/2015
Ein buntes und dichtes Programm mit bedeutenden Orchestern und Dirigenten bietet alljährlich das Brucknerfest in Linz. Immer wieder wird auch Kulturelles abseits des bekannten geboten. Diesmal dabei: Ein Gastspiel der Moskauer Kammeroper mit Brittens »Prodigal Son« und Strawinskys »Mavra«.
HANNOVER Rusalka
26. September ∙ Staatsoper · Autor: S. Mauß · Ausgabe 11/2015
Die Sensation des Abends fand einmal mehr vor der Bühne statt: Die junge Kapellmeisterin Anja Bihlmaier zeigte nach ihrem umjubelten »Werther« nun mit der »Rusalka«, dass sie zu den begabtesten Pulttalenten der jüngeren Generation gehört.
MÜNCHEN Aida
25. September · Nationaltheater · Autor: U. Ehrensberger · Ausgabe 11/2015
Das vierte Rollendebüt in diesem Jahr: Jonas Kaufmann sang an der Bayerischen Staatsoper zum ersten Mal die Partie des Radames.
NEW YORK Otello
21. September · Metropolitan Opera · Autor: F. Plotkin · Ausgabe 11/2015
Eröffnungswoche an der Met: Neben einer Neuproduktion von Verdis »Otello« erlebte New York brillante Aufführungen von »Anna Bolena« mit Sondra Radvanovsky und »Il Trovatore« mit Anna Netrebko. Blumen und Jubel gab es insbesondere für Dmitry Hvorostovsky, bei dem im Sommer ein Hirntumor diagnostiziert worden war.
OLDENBURG Manon Lescaut
26. September · Staatstheater · Autor: M. Wilks · Ausgabe 11/2015
Fast den Status einer Rarität genießt in den Theatern der Metropolregion Nordwest Giacomo Puccinis so effektvolle Oper »Manon Lescaut«, der sich das Staatstheater Oldenburg zur Spielzeiteröffnung annahm.
BERLIN Die Meistersinger von Nürnberg
3./4. Oktober · Staatsoper im Schiller Theater · Autor: U. Ehrensberger · Ausgabe 11/2015
Ungewöhnlich: Die traditionell am Tag der Deutschen Einheit stattfindende Eröffnungspremiere der Staatsoper war diesmal zweigeteilt: den 3. Aufzug der »Meistersinger«-Premiere gab es erst am Mittag des Folgetages.
BERLIN Les Contes d‘Hoffmann
2. Oktober ∙ Komische Oper · Autor: U. Ehrensberger · Ausgabe 11/2015
Zum ersten Mal in der Aufführungsgeschichte der Oper war die Titelpartie – zumindest in den ersten beiden Akten – mit einem Bariton besetzt.
GRAZ Der ferne Klang
26. September ∙ Opernhaus · Autor: T. Rauchenwald · Ausgabe 11/2015
Nora Schmid, neue Intendantin am Grazer Opernhaus, eröffnete ihre erste Saison mit einer Oper von Franz Schreker.
BERLIN Vasco da Gama
4. Oktober · Deutsche Oper Berlin · Autor: M. Lehnert · Ausgabe 11/2015
»Vasco da Gama« als erste eines szenischen Zyklus‘ von insgesamt drei der berühmtesten Opern Giacomo Meyerbeers war eine enorme Herausforderung für die Deutsche Oper Berlin.
Ein großer Abend für die oft totgesagte Große Oper
GÖTEBORG Notorious
19. September ∙ Opernhaus · Autor: J. Gahre · Ausgabe 11/2015
Ein Hitchcock-Thriller als Opernvorlage. In Göteborg schlüpfte Nina Stemme in die Rolle von Geheimdienst-Agentin Alicia, die im Film ( „Berüchtigt“) von Ingrid Bergman gespielt worden war.
VENEDIG Tosca
25. September · Teatro La Fenice · Autor: M. Lehnert · Ausgabe 11/2015
Das traditionsreiche „Fenice“ in der Touristenhochburg Venedig hat seinen Spielplan komplett auf die ausländischen Besucher abgestellt. Mario Malagnini sang den Cavaradossi in einer durchaus ungewöhnlichen »Tosca«-Inszenierung.
KIEL Das Rheingold
26. September · Theater · Autor: S. Martens · Ausgabe 11/2015
20 Jahre hat das Publikum an der Kieler Förde auf einen neuen »Ring« warten müssen. Nun will ihn Intendant und Regisseur Daniel Karasek bis 2018 komplett haben.
SPECIALS / INFO
VORSCHAU
Katharina Thalbach inszeniert in Genf Brittens »A Midsummer Night’s Dream«, Tochter Anna übernimmt die Sprechrolle des Puck. In Sevilla feiert das Teatro de la Maestranza 25-jähriges Jubiläum; zu diesem Anlass dirigiert der künstlerische Leiter Pedro Halffter am 30. April ein Gala-Konzert und steht unter anderem auch am Pult für eine Neuproduktion von Verdis »Otello«. An der Oper von Rom dirigiert Stefan Soltesz die römische Erstaufführung von Hans Werner Henzes »Die Bassariden«.
NAMEN UND DATEN
ANDRÈ SCHUEN ist aktuell in zwei Mozart-Opern im Konzerthaus Dortmund zu hören: Unter der musikalischen Leitung von Teodor Currentzis singt er den Guglielmo in »Così fan tutte« und den Don Giovanni. Im Theater an der Wien ist er als Graf in einer Neuinszenierung von »Capriccio« vorgesehen. Weitere Termine des Künstlers sowie Infos und Termine von Anna Netrebko, Francesco Meli, Nino Machaidze, und vielen anderen.
WEGWEISER
GESANGSWETTBEWERBE
Mittlerweile zum vierzehnten Mal wurden in diesem Jahr im spanischen Saragossa die Sieger des Internationalen Gesangswettbewerbs Montserrat Caballé gekürt. Der Sieg ging am Ende an einen 24-jährigen Tenor aus Südafrika: Levy Sekgapane, erst im Juli in Amsterdam siegreich aus dem Belvedere-Gesangswettbewerb hervorgegangen. Zu den bedeutendsten Gesangswettbewerben der italienischen Oper gehört auch der von Hans-Joachim Frey geleitete „Competizione dell’Opera“, Finalort war zum dritten Mal Linz. Südkorea dominierte mit fünf Finalisten das Feld, es gewann schließlich der 30-jährige südkoreanische Bariton Jaegyeong Jo mit der Arie des Gérard aus Giordanos »Andrea Chénier«. 2016 soll Moskau Austragungsort der Finalrunde vom Competizione dell’Opera werden.
Mittlerweile zum vierzehnten Mal wurden in diesem Jahr im spanischen Saragossa die Sieger des Internationalen Gesangswettbewerbs Montserrat Caballé gekürt. Der Sieg ging am Ende an einen 24-jährigen Tenor aus Südafrika: Levy Sekgapane, erst im Juli in Amsterdam siegreich aus dem Belvedere-Gesangswettbewerb hervorgegangen. Zu den bedeutendsten Gesangswettbewerben der italienischen Oper gehört auch der von Hans-Joachim Frey geleitete „Competizione dell’Opera“, Finalort war zum dritten Mal Linz. Südkorea dominierte mit fünf Finalisten das Feld, es gewann schließlich der 30-jährige südkoreanische Bariton Jaegyeong Jo mit der Arie des Gérard aus Giordanos »Andrea Chénier«. 2016 soll Moskau Austragungsort der Finalrunde vom Competizione dell’Opera werden.
REPORT
GEFEIERTES »RING«-GASTSPIEL
Ein Gastspiel der besonderen Art konnte Anfang September das Publikum im Festspielhaus Füssen erleben. Das Theater und Veranstaltungshaus, in dem ansonsten eher Musical-Vorstellungen über die Bühne gehen, war für kurze Zeit künstlerische Heimat der Bulgarischen Nationaloper Sofia, die ihre Inszenierung von Wagners »Der Ring des Nibelungen« präsentierte. Die von Sofias Opernintendant Plamen Kartaloff und dem Bühnenbildner Nikolay Panayotov in bunt-fantastischen Bilderwelten erzählte Tetralogie überzeugt mit Multimedia-Projektionen, Science-Fiction-Look und dynamisch bewegten geometrischen Symbolen. Besetzt war das Gastspiel ausschließlich mit bulgarischen Solisten, von denen einzelne auch in der Premierenserie 2010-2013 auf der Bühne gestanden hatten. Überzeugen konnte Martin Iliev als klangschöner Siegmund, ebenso wie Tsvetana Bandalovska als Sieglinde. Neu dabei war die mit Wortdeutlichkeit und Gefühl punktende Yordanka Derilova als Brünnhilde unter der Stabführung von Erich Wächter. Das Publikum feierte das gelungene Gastspiel mit Begeisterung.
Ein Gastspiel der besonderen Art konnte Anfang September das Publikum im Festspielhaus Füssen erleben. Das Theater und Veranstaltungshaus, in dem ansonsten eher Musical-Vorstellungen über die Bühne gehen, war für kurze Zeit künstlerische Heimat der Bulgarischen Nationaloper Sofia, die ihre Inszenierung von Wagners »Der Ring des Nibelungen« präsentierte. Die von Sofias Opernintendant Plamen Kartaloff und dem Bühnenbildner Nikolay Panayotov in bunt-fantastischen Bilderwelten erzählte Tetralogie überzeugt mit Multimedia-Projektionen, Science-Fiction-Look und dynamisch bewegten geometrischen Symbolen. Besetzt war das Gastspiel ausschließlich mit bulgarischen Solisten, von denen einzelne auch in der Premierenserie 2010-2013 auf der Bühne gestanden hatten. Überzeugen konnte Martin Iliev als klangschöner Siegmund, ebenso wie Tsvetana Bandalovska als Sieglinde. Neu dabei war die mit Wortdeutlichkeit und Gefühl punktende Yordanka Derilova als Brünnhilde unter der Stabführung von Erich Wächter. Das Publikum feierte das gelungene Gastspiel mit Begeisterung.
AUDIO
SOLO-CDs
Dorothea Röschmann hat sich mit ihrer neuen Mozart-CD Großes vorgenommen und porträtiert in sieben Arien so unterschiedliche Charaktere wie Elettra und Ilia (»Idomeneo«), »Figaro«-Gräfin, Donna Elvira und Vitellia. Valer Sabadus hat sich die Musik des venezianischen Komponisten Antonio Caldera ausgesucht, Evgenyi Nikitin ein Wagner-Album eingespielt. Dazu neue Aufnahmen von Natalie Dessay, Soile Isokoski, u.a.
GLENN GOULD REMASTERED
Er gilt bis heute, über dreißig Jahre nach seinem viel zu frühen Tod im Jahre 1982 mit gerade einmal fünfzig Jahren unverändert als einer der eigenwilligsten, umstrittensten, aber auch meistbewunderten Künstler des 20. Jahrhunderts: Glenn Gould. Zahlreiche Aufnahmen des Pianisten gelten nach wie vor als Meilensteine, auch und gerade weil die Interpretationen vielfach umstritten waren.
Alle offiziellen, von ihm selbst genehmigten Aufnahmen wurden jetzt von SONY für eine neue Gesamtedition aufwändig restauriert und in einer sehr hochwertigen Box zusammengefügt, die nicht weniger als 79 CDs (plus zwei Bonus-CDs) umfasst. Die Mühe hat sich offenkundig gelohnt.
RUDOLF SCHOCK
Am 4. September dieses Jahres wäre er 100 Jahre alt geworden: der unvergessene Rudolf Schock, dessen Fangemeinde nach wie vor groß bleibt. Er war einer der vielseitigsten Opernsänger seiner Zeit, beherrschte Partien des lyrischen italienischen, französischen und slawischen Fachs ebenso wie die jugendlichen Heldenpartien, war zudem ein äußerst beliebter Operettenstar. Das Label Documents hat zwei Geburtstagseditionen veröffentlicht, die komplette Mozart- und Wagner-Opern mit Rudolf Schock in kompakten 10-CD-Boxen vereinen.
IM BLICKPUNKT : IAN BOSTRIDGE
Ian Bostridge, nach wie vor einer der weltweit gefragtesten Liedsänger, hat sich auch und vor allem als Schubert-Interpret einen Namen gemacht. So verwundert es wenig, dass Bostridge inzwischen selbst ein Buch geschrieben hat, in dem er seine Gedanken und Rechercheergebnisse zu den 24 Teilen der »Winterreise« zusammenfasst.
Einen generellen Überblick über den künstlerischen Werdegang und das Kernrepertoire des Tenors, liefert eine neue sieben CDs umfassende Box „Autograph“ bei Warner Classics.
Richard Wagner DER FLIEGENDE HOLLÄNDER
DG Eloquence 4807199, 2 CDs ∙ Autor: M. Lehnert ∙ Ausgabe 11/2015
Ein Musterbeispiel an wortdeutlichem und unforciertem Wagnergesang bietet die Wiederveröffentlichung einer »Holländer«-Einspielung unter Ferenc Fricsay bei der Deutschen Grammophon, eine interessante Variante von Bellinis »Capuleti« mit klein besetztem Orchester (37 Musiker) bietet ein Mitschnitt aus dem italienischen Rieti mit Vivica Genaux als Romeo. In Köln wurde der Abschied von Markus Stenz als Gürzenich-Kapellmeister mit einer Aufnahme der »Gurre-Lieder« dokumentiert.
DVD / BLURAY
Richard Wagner TANNHÄUSER
OPUS ARTE OA 177D, 2 DVDs ∙ Autor: M. Wilks ∙ Ausgabe 11/2015
Der Bayreuther »Tannhäuser« in der Inszenierung von Sebastian Baumgarten ist nun auch auf DVD erhältlich – mit Elisabeths Tod in der Biogasanlage eine der umstrittensten Aufführungen der vergangenen Jahre. Camilla Nylund und Torsten Kerl singen unter der Leitung von Axel Kober. Aus Hamburg stammt der Mitschnitt von Offenbachs »La Belle Hélène« mit Jennifer Larmore und aus Pesaro ein mit guten Stimmen punktender Mitschnitt von Rossinis »Aureliano in Palmira«. Es singen Michael Spyres, Jessica Pratt und Lena Belkina.
Fotos diese Seite © Das Opernglas/Olah, Limbecker, Loktev, Silveri, Broede, Bresadola, Kuelker, Hösl, Howard, Backer, Murzin, Kmetitsch, Crosera, Struck, Jauk, Walzl, Jung, Victorov, Scheffel, Nawrath, Ealovega